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Wochenendlektüre: Wie repräsentativ sind Geschworene?
Seattle, 2. Dezember 2023 – Eine neue Studie wirft Licht auf die Frage, wie repräsentativ die Geschworenen im amerikanischen Gerichtssystem tatsächlich sind. Die Untersuchung wurde von der Stanford University durchgeführt und zeigt auf, dass trotz einer Vielzahl von Maßnahmen zur Sicherstellung einer gerechten Juryauswahl, die Geschworenen immer noch nicht die Diversität der Gemeinschaft widerspiegeln.
Die Forscher analysierten Gerichtsverfahren in verschiedenen Städten und stellten fest, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen erheblich unterrepräsentiert waren. Insbesondere betraf dies ethnische Minderheiten, Menschen mit niedrigem Einkommen und Einwohner bestimmter Stadtteile.
Die Ergebnisse der Studie werfen ernsthafte Fragen über die Fairness des Justizsystems auf. Eine repräsentative Jury ist von größter Bedeutung, da sie die Grundlage für ein faires und unvoreingenommenes Verfahren bildet.
“Es geht nicht nur darum, wie die Geschworenen ein Urteil fällen, sondern auch darum, wie sie den Angeklagten wahrnehmen und ob sie eine tatsächliche Verbindung zur Gemeinschaft haben, aus der sie stammen”, erklärt Professorin Lisa Johnson von der Stanford University.
Die gemeinsame Verantwortung, eine gerechte und repräsentative Jury zu gewährleisten, liegt sowohl bei den Gerichten als auch bei den Anwälten. Richter wurden aufgefordert, sicherzustellen, dass die Auswahlverfahren einen ausreichenden Pool an Kandidaten enthalten, während Anwälte gut abrunden sollten, um sicherzustellen, dass vielfältige Perspektiven und Erfahrungen vertreten sind.
Es wird erwartet, dass die Ergebnisse dieser Studie zu weiteren Diskussionen und möglichen Reformen führen werden. Bereits jetzt arbeiten einige Gerichte daran, ihre Praktiken zu überprüfen und Maßnahmen zu ergreifen, um eine gerechtere Zusammenstellung von Geschworenen zu gewährleisten.
Die Diskrepanz bei der Geschworenenauswahl wurde auch von Bürgerrechtsgruppen aufgegriffen. Sie argumentieren, dass ein gerechtes Gerichtsverfahren nur dann möglich ist, wenn die Geschworenen die tatsächliche Zusammensetzung der Gemeinschaft widerspiegeln und alle Stimmen gehört werden.
Die Ergebnisse der Stanford-Studie werfen Zweifel auf und geben Anlass zur Reflexion über die Ausgewogenheit des amerikanischen Justizsystems. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf diese Bedenken reagieren und ob Änderungen eingeführt werden, um sicherzustellen, dass die Geschworenen eine angemessene Repräsentation der Bevölkerung bieten.